Bis zu 4000 Euro bei Lagerkosten sparen
Eine Umfrage, die im März 2024 während des Webinars zur Lagerung durchgeführt wurde, zeigt, dass mehr als 75 % der Landwirte nach Möglichkeiten suchen, ihre Energiekosten weiter zu optimieren.
Konkret sind mehr als 55 % auf der Suche nach Wegen, um selbst erzeugte Energie besser zu nutzen. Rund 10 % der Landwirte warten auf einen neuen (stärkeren) Anschluss, und noch einmal 10 % denken darüber nach, Energie auf dem Betrieb zu speichern. Die zugrunde liegenden Ursachen sind bekannt. Die Energiekrise von 2022, die Netzüberlastung in großen Teilen des Landes und die Kosten, die Energieanbieter derzeit für die Rücklieferung von Energie erheben, führen zu einem neuen Blick auf Energiethemen.
Speichern und Sortieren von Großverbrauchern auf dem Ackerbaubetrieb
Die größten Stromverbraucher auf dem Ackerbaubetrieb sind Ventilatoren, mechanische Kühlung und Sortieranlagen. Um den Energieverbrauch zu optimieren, sind daher insbesondere die Lagerung und die Verarbeitungsanlagen die Bereiche, in denen grundsätzlich der größte Gewinn zu erzielen scheint. Eine Untersuchung der WUR zu Energie und Landwirtschaft aus dem Jahr 2019 zeigt jedoch auch, dass 'die Wochen, in denen der Energiebedarf für die Lagerung des Produkts eine Rolle spielt, schlecht mit der Produktionskurve der Solarenergie übereinstimmen'. Mit anderen Worten: Der größte Teil der Lager- und Sortierzeit fällt in die Wintermonate, wenn die Sonne wenig Energie liefert. Besonders während der Trocknungs- und Kühlphasen gibt es Möglichkeiten, Energie clever zu nutzen. Dies sind jedoch auch die Phasen, in denen die Grundlage für die Qualität des zu lagernden Produkts für den Rest der Lagerzeit gelegt wird. In früheren Praxisforschungen, 'Clever und kostensparend lagern' der PPO, wurde bereits aufgezeigt, dass der Energieverbrauch pro Tonne Produkt zwischen den Ackerbauern in der Lagerung um den Faktor 5 variieren kann. Dies bedeutet, dass es für einen einzelnen Landwirt sehr interessant sein kann, die Energieversorgung auf dem Betrieb noch einmal kritisch zu überprüfen.
Qualität oder Kosten steuern?
In der Lagerung liegen die Chancen zur Energieeinsparung vor allem in den Spitzenzeiten. Welche Möglichkeiten hierfür bestehen, ist betrieblich abhängig. Die Lagercomputer sind hauptsächlich darauf ausgelegt, die Qualität des gelagerten Produkts zu erhalten. Das Hauptziel der Regelung ist es, Lagerbedingungen zu schaffen, bei denen Bakterien und Schimmel keine Chance haben und der Gewichtsverlust minimal bleibt. Die Praxisforschung hat gezeigt, dass Lagerverluste im finanziellen Ergebnis stärker ins Gewicht fallen als die Kosten des Energieverbrauchs. Tatsächlich gilt dies immer noch, aber da die Energiekosten heutzutage erheblich schwanken können (bis hin zu negativen Preisen), ist die Notwendigkeit, hier clever mit Energie umzugehen, eindeutig.
Automatisierte Einsparungen in der Lagerung
Um die Realisierbarkeit dieser Einsparungen konkret zu machen, können wir die Energiekosten für einen Schuppen mit 1.000 Tonnen Konsumkartoffeln, die etwa acht Monate lang gelagert werden, als Beispiel nehmen. Bei einem All-In-Energiepreis von 0,20 € pro kWh kostet die gesamte Lagerperiode 10.750 € an Energie für Belüftung und Kühlung (1,1 Cent/kg). Etwas detaillierter betrachtet, entfallen 5 % dieser Energiekosten auf die Heilungs-/Trocknungsphase, 20 % auf die Kühlphase und 75 % auf die Lagerphase. Die Heilungs-/Trocknungsphase ist eine Phase, in der aus Qualitätsgründen keine Einsparungen gemacht werden können. Die Kühlphase findet noch zu einem Zeitpunkt statt, an dem Solarpanels noch eine erhebliche Menge an Energie liefern können. Durch die Wahl der mechanischen Kühlung tagsüber während der Kühlphase, anstatt nachts mit Außenluftbelüftung, wird das Produkt schneller auf Temperatur gebracht und selbst erzeugte Energie sinnvoll genutzt. Wenn dies mit einem Energiemanagementsystem auf Basis der Wettervorhersage automatisiert wird, können in dieser Phase bis zu 40 % (850 €) während des Kühlprozesses eingespart werden. In der verbleibenden Lagerphase, die etwa sechs Monate dauert, kann diese Einsparung ebenfalls erzielt werden. Eine 40%-Einsparung über diesen Zeitraum ergibt eine Einsparung von etwa 3.270 €. Insgesamt können die Energiekosten während der gesamten Lagerperiode auf diese Weise um etwa 4.400 bis 6.600 € reduziert werden. Möchten Sie mehr über Energiemanagement erfahren? Vision Control | Tolsma-Grisnich